Dachdecker/-innen …
… decken Dach- und Wandflächen mit Schiefer, Dachplatten, Schindeln, gewellten Platten, Dachziegeln, Dachsteinen und Blech ein.
Besonders gut ist ...
… die abwechslungsreiche Arbeit, die körperliche Betätigung, die Arbeit im Team, der je nach Leistung schnell steigende Arbeitslohn.
Bewerber/-innen sollten …
… körperlich belastbar und vor allem schwindelfrei sein, gerne mit anderen Fachberufen und Firmen zusammenarbeiten.
Wer bildet aus?
Dachdeckerbetriebe im Handwerk.
Dauer der Ausbildung?
3 Jahre.
Verdienst während der Ausbildung und im Beruf?
Auskünfte dazu geben Kammer, Innung, Arbeitsagentur, Berufsverband, Arbeitgeberverband und Gewerkschaft.
Berufliche Aufstiegschancen?
Meister/-in, Polier/ -in, Techniker/ -in Dipl.-Ingenieur/ -in
1. und 2. Ausbildungsjahr
Zwischenprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres
3. Ausbildungsjahr
Abschlussprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr
Während der beruflichen Grundbildung im 1. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb beispielsweise:
Zu Beginn der beruflichen Fachbildung (im 2. Ausbildungsjahr) wird den Auszubildenden unter anderem vermittelt:
Im 3. Ausbildungsjahr erfahren die Auszubildenden schließlich:
Während des theoretischen Unterrichts in der Berufsschule erwerben die Auszubildenden grundlegende Kenntnisse für den Beruf. Sie lernen zum Beispiel:
Zwischenprüfung
Zur Ermittlung des Ausbildungsstandes wird am Ende des 2. Ausbildungsjahres eine Zwischenprüfung durchgeführt.
Sie besteht aus drei praktischen Aufgaben, die in höchstens sechs Stunden durchgeführt werden sollen.
In der schriftlichen Prüfung soll der Prüfling in höchstens drei Stunden Aufgaben lösen,
die sich auf praxisbezogene Fälle beziehen sollen.
Abschlussprüfung
Die Abschlussprüfung besteht aus einem praktischen und einem schriftlichen Teil und erstreckt sich auf die Inhalte der betrieblichen Ausbildung und den Lehrstoff des Berufsschulunterrichts, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist.
Der Prüfling soll im praktischen Teil in insgesamt höchstens zwölf Stunden vier praktische Aufgaben ausführen.
In der Fachrichtung Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik kommen hierfür insbesondere folgende Aufgaben in Frage:
Im schriftlichen Prüfungsteil, der höchstens sechs Stunden in Anspruch nimmt, wird in den Bereichen Dachdeckungen, Abdichtungen, Außenwandbekleidungen und Wirtschafts- und Sozialkunde geprüft.
Bei nicht eindeutigen Prüfungsergebnissen in der schriftlichen Prüfung kann eine ergänzende mündliche Prüfung durchgeführt werden.
Die Prüfung ist bestanden, wenn jeweils in der praktischen und schriftlichen Prüfung sowie innerhalb der schriftlichen Prüfung in mindestens zwei der fachlichen Prüfungsbereiche mindestens ausreichende Leistungen erbracht wurden.
Prüfungswiederholung
Nicht bestandene Prüfungen können nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) zweimal wiederholt werden.
Prüfende Stelle
Die Prüfung wird bei der Handwerkskammer abgelegt.
Abschlussbezeichnung:
Die Abschlussbezeichnung lautet: Dachdecker/Dachdeckerin - Fachrichtung Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik.
Ausbildungsform:
Es handelt sich um eine duale Ausbildung, die nach der Handwerksordnung (HwO) bundesweit geregelt ist. Die Ausbildung erfolgt im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule.
Berufsfeldzuordnung:
Der Ausbildungsberuf ist dem Berufsfeld Bautechnik (Berufsfeld IV) zugeordnet.
Die Entwicklung des Berufes
Schon um das Jahr 800 n. Chr. Gab es zahlreiche Fachleute in den Werkstätten der Klöster und in den sogenannten Fronhöfen bevorrechtigter Herren, die sich auf bestimmte handwerkliche Tätigkeiten spezialisiert hatten. Diese Handwerker arbeiteten in fachlichen Gruppen unter einem Magister (lat. = Meister) nach vorgegebenen Regeln.
Damals sind schon Dächer fach- und kunstgerecht mit Steinen und anderem Material belegt worden. Nach und nach wurde hieraus ein selbständiges Handwerk, das sich als Dachdeckerberuf seit dem 13. Jahrhundert nachweisen läßt.
Entsprechend dem für die Deckung verwendeten Werkstoff bezeichnete man den Dachdecker z.B. als Strohdecker, Schieferdecker, Bleidecker. Diese Berufszweige entwickelten im Laufe der Zeit große Fertigkeiten. Ihre handwerkliche Kunst läßt sich beispielhaft an den Dächern prächtiger Kultstätten und Prunkbauten, nicht zuletzt auch an den großen und beeindruckenden Domen erkennen.
Bis in die heutige Zeit wurde die Fertigkeit des Dachdeckers geprägt durch den Wandel der Baustile und Dachformen. Neue Werkstoffe und Techniken hielten Einzug in das Arbeitsgebiet des Dachdeckers.
Umwelteinflüsse und veränderte Lebensgewohnheiten der Menschen mit anderen Wohnansprüchen, moderne Arbeitsverfahren und Maschinen am Arbeitsplatz stellen weiterhin immer wieder neue berufliche Herausforderungen an den Dachdecker. Bauphysikalische und baubiologische Einflüsse beherrschen daher die Arbeitstechnik, ohne daß der Dachdecker in seiner handwerklichen Leistung mit unnötiger Theorie belastet wird. Der Beruf des Dachdeckers ist damit ein Beruf für Praktiker geblieben.
Die Berufsaussichten heute
Das Dach ist der wichtigste Bestandteil des Gebäudes. Es schützt zusammen mit der Außenwand das Gebäudeinnere vor Witterungseinflüssen. Die Schutzbedürftigkeit des Menschen vor den Naturgewalten ist heute und auch in Zukunft immer aktuell. Daher gehört das Dachdeckerhandwerk zu den wichtigsten Handwerksberufen. Heute verbindet das Dachdeckerhandwerk traditionelle Arbeitstechniken mit den neuesten Erkenntnissen der Bauphysik und Werkstoffkunde. Die hohen technischen und ökologischen, aber auch individuellen Ansprüche, die der Dachdecker heute zu erfüllen hat, haben ihn zu einem qualifizierten Spezialisten werden lassen.
Selbst ohne Berücksichtigung der Neubaukonjunktur wird der Dachdecker bei den bestehenden Gebäuden und dem damit verbundenen hohen Sanierungsaufwand vielseitig gefordert. Das handwerkliche Können des Dachdeckers und seine Vielseitigkeit kann auch zukünftig nicht durch Maschinen ersetzt werden. Im Gegenteil: moderne Maschinen und Geräte erleichtern dem Dachdecker die Arbeit und machen diese noch sicherer. Der Dachdecker ist immer gefragt, sein Tätigkeitsfeld wird durch den technischen Fortschritt ständig erweitert. Daher ist der Dachdeckerberuf ein Beruf mit Tradition und großer Zukunft.
www.altvater-dachdeckerbetrieb.de